Graf Draculamit Ersatzzahn, 2020, Kastanie, Milchzähne vom Dackel, Höhe 3 cm

600 €

 

 

 

„Wien vom 31. Jul. 1725.

[…] Käyserl. Provisor in dem Gradisker District in Hungarn an die Käyserl. Adminstration zu Belgrad […]: Nachdem bereits vor 10. Wochen ein in dem Dorffe Kisolova, Rahmer-Districts, gesessener

Unterthan, Nahmens Peter Plogojowitz, mit Tode abgegangen, […] hat sichs in ermeldetem Dorffe Kisolova geäussert, daß innerhalb 8 Tagen 9 Personen, so wohl Alte als Junge,[…] dahin gestorben, daß, als sie annoch auff dem Tod-Bette lebendig gelegen, sie öffentlich ausgesagt, daß obbemeldeter, […] zu ihnen im Schlaff gekommen, sich auff sie gelegt und gewürget, daß sie nunmehro den Geist auffgeben müsten; […] sintemahl aber bey dergleichen Personen, so sie Vampyri nennen, verschiedene Zeichen, als dessen Cörper unverweset, Haut, Haar, Bart und Nägel an ihm wachsend zu sehen seyn müsten, als haben sich die Unterthanen einhellig resolvirt, das Grab des Peter Plogojowitz zu eröffnen [so habe ich den] Cörper des Peter Plogojowitz besichtiget und […] folgendes befunden: […] das Gesichte, Hände und Füsse und der gantze Leib waren so beschaffen, daß sie in seinen Lebzeiten nicht hätten vollkommener seyn können; in seinem Munde habe nicht ohne Erstaunen einiges frisches Blut erblickt, welches der gemeinen Aussage nach, er von denen durch ihn umgebrachten gesogen; […] Nachdem nun so wohl der Pope als ich dieses Spectacul gesehen, der Pöbel aber mehr und mehr ergrimmter als bestürtzter wurde, haben sie […] einen Pfeil gespitzet, mit solchem den todten Cörper zu durchstechen […]; sie haben endlich offt ermeldeten Cörper in hoc casu gewöhnlichen Gebrauch nach zu Aschen verbrannt […]

Kayserl. Provisor im Gradisker District“

Michael Ranft, Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern, Dissertation 1725,§12